Eine Stadt sucht einen Kulturstaatssekretär. In Berlin brodelt die Gerüchteküche. Die Presse vermisst die möglichen Nachfolger des gestrauchelten André Schmitz. Und dieses ziellose Personal-Gestocher im Nebel ist schon ein großer Teil des Problems. Ob es nun der ewige Beamte, Wissenschaftsstaatssekretär Nevermann, Moritz van Dülmen, der Chef der stadteigenen Kulturprojekte GmbH oder der berufsjugendliche Chef der Staatskanzlei, Björn Böhning, wird. Nur mit einem neuen Gesicht ist der Kulturpolitik in Berlin nicht geholfen. „Berliner Hohlraum“ weiterlesen
Der Große Neutralisator
Kann man den Hitlergruß neutralisieren? Zum Glück musste das Kasseler Amtsgericht gestern nicht über diese Jahrhundert-Frage entscheiden. Doch genau diese Idee, so vertraute es der Maler und Aktionskünstler Jonathan Meese diese Woche dem Spiegel an, steht hinter der abgedroschenen Provokationsgeste, die ihn vor Gericht brachte. Dass die Richter ausgerechnet in der Documenta-Stadt nicht sofort auf die grundgesetzlich verbriefte “Freiheit der Kunst” erkannt, sondern den Prozeß vertagt haben, mag deren Freunde empören. Anselm Kiefer hat’s getan, Martin Kippenberger und Laibach haben’s getan. Warum darf es nicht Jonathan Meese tun? „Der Große Neutralisator“ weiterlesen
Jakob Augstein ist kein Antisemit
Ist Jakob Augstein ein Antisemit? Die Frage klingt einigermaßen absurd. Doch wer sich die jüngst veröffentlichte Liste der zehn übelsten Antisemiten der Welt, herausgegeben vom Simon-Wiesenthal-Center in Los Angeles, anschaut, wird nicht schlecht gestaunt haben. Der Verleger der Wochenzeitung Freitag, Mitgesellschafter des Spiegel und ubiquitäre Fernsehintellektuelle auf einer Liste mit dem iranischen Präsidenten und Holocaust-Leugner Mahmoud Ahmadinejad, dem Chef der rechtsextremen ukrainischen Svoboda-Partei Oleg Tyagnibok und dem amerikanischen Rassisten Louis Farrakhan, dem Führer der afro-amerikanischen Bewegung „Nation of Islam“. „Jakob Augstein ist kein Antisemit“ weiterlesen
Protestantische Ästhetik
Regenjacke schlägt Signalfarbe. So könnte man das Ergebnis der Urwahl der Grünen für die Spitzenkandidatur zur Bundestagswahl im nächsten Jahr zusammenfassen. Statt mit der schrillen Claudia Roth ziehen die Grünen mit einem derart gedeckten Doppel in den Wahlkampf, dass Angela Merkel mit ihren kürbis- türkis- und pflaumenfarbenen Blazern gegen die frisch gekürte Doppelspitze der Grünen schon fast wieder wie ein bunter Vogel wirkt. „Protestantische Ästhetik“ weiterlesen
Die Selbstabschaffung der Kunst
Ein flatternder Sonnenvogel, der an einer rosaroten Blüte nascht. Das Bild, das der Künstler Khaled Jarrar vor Kurzem in Berlin vorstellte, sah auf den ersten Blick wie eine Kitschpostkarte aus. Wer unter der anrührenden Idylle die Inschrift „State of Palestine“ las, bemerkte die Absicht. Der palästinensische Künstler hatte eine Briefmarke für einen Staat erfunden, der überhaupt noch nicht existiert. „Die Selbstabschaffung der Kunst“ weiterlesen
Berliner Büchervernichtung
Deutschland schafft sich ab. 1, 3 Millionen Exemplare hat Thilo Sarrazin von seinem antimuslimischen Bestseller verkauft. Angesichts dieses sensationellen Erfolgs ist es absolut verständlich, dass viele die Frage quält, welches Kraut gegen den latenten Rassismus gewachsen ist, den er darin so massenwirksam verbreitet.
Der Berlin-Biennale dürfen wir zumindest für die Erkenntnis dankbar sein, wie dieser Geisteshaltung auf gar keinen Fall beizukommen ist. „Deutschland schafft es ab“ heißt das Werk, mit der sich der Bildhauer und Videokünstler Martin Zet an der 7. Ausgabe der Schau beteiligen will, die die Berliner Kunst-Werke im April veranstalten. Es soll, so der Künstler, eine „raumgreifende Installation“ werden. „Berliner Büchervernichtung“ weiterlesen
Democratic Gardening
Blut und Boden? Unübersehbar stand die Frage im Raum, als Hans Haacke 1999 sein Kunstwerk „Der Bevölkerung“ vorschlug. Dass ausgerechnet der kritischste der deutschen Polit-Künstler deutsche Erde im Reichstag aufschütten lassen wollte, um klarzumachen, dass die Deutschen mehr als nur ein Volk seien, befremdete viele. Haackes von innen beleuchteter Schriftzug konterkarierte zwar das pathetische „Dem Deutschen Volke“ am Frontgiebel des Parlaments. Aber warum, um Himmels willen, wollte er den Teufel Nation unbedingt mit dem Beelzebub Mythos austreiben? Man versteht es bis heute nicht.
Seit elf Jahren wächst nun Haackes Hügelgrab im Hohen Haus. Der 1936 in Köln geborene Künstler ist inzwischen 75 jahre alt geworden. Da ist es vielleicht ganz angemessen, eine kleine Bilanz dieses umstrittenen Werks und seiner Wirkung zu ziehen. Und siehe: Ganz so blutbodenmäßig, wie manche es befürchtet hatten, ist es denn doch nicht gekommen. „Democratic Gardening“ weiterlesen
Häßliche Menschen mit Hängetitten
Habe vor ein paar Tagen die Lektüre von Fritz J. Raddatz’s Tagebüchern der Jahre 1982-2001 beendet. Der legendäre Feuilletonist der „Zeit“, ist schon ein echter Ästhet. Der Mann, der 1980 wegen eines peinlichen Goethe-Zitats über den Frankfurter Hauptbahnhof seinen Posten als Feuilletonchef der „Zeit“ räumen musste, versucht seine Existenz als Gesamtkunstwerk zu inszenieren. Der Edel-Prekarier, der immer über das mangelnde Geld klagt, frühstückt morgens im Wintergarten seiner Hamburger Wohnung von einer Tischdecke aus weißer Seide unter einem Orchideenbaum zu Mozartmusik. Auf dem Weg zu seiner Ferienwohnung auf Sylt hört er im Porsche Rachmaninoff. Und verzweifelt an alten Schulkameraden, die nicht wissen, was Avocados sind, nicht mit dem Fischbesteck essen können, noch nie eine Auster gesehen haben und den Namen Botero nicht kennen. „Häßliche Menschen mit Hängetitten“ weiterlesen
Noblesse oblige – Gallery Weekend 2010 in Berlin
Wer noch vor ein paar Jahren in die Berliner Auguststrasse fuhr, tat dies meist mit Absicht. Die Idee hinter dem Trip war: Abenteuer. Nichts in der heruntergekommenen Straße in Berlin-Mitte war, wie man es am Abend zuvor verlassen hatte.
Immer eröffnete irgendetwas Neues in dem umtriebigen Soziotop: Kneipen, Ateliers, Gallerien. Und man konnte sicher sein, irgendeinen interessanten Menschen kennenzulernen, den man zuvor noch nie gesehen hatte. Die Auguststrasse war ein Labor für neue Lebensformen. Und ihr Motor war die Kunst.
Wer heute dorthin fährt, den überkommt gähnende Langeweile. Die ungebundene, kreative Energie, die hier einst herrschte, beschränkt sich auf Nobelfriseure, Schokoladenmanufakturen und Exklusivschneidereien. Baumbestandene Penthouses grüßen von den Dächern der penibel restaurierten Gebäude. Heute ist die Auguststrasse ein Parcours der Besserverdienenden.
Gäbe es nicht die Kunst-Werke, niemand käme auf die Idee, dass hier einmal der Hotspot der Umbruchszeiten 89ff war. Und wenn hier etwas von der Kunst auftaucht, die nach dem Mauerfall von hier ihren Ausgang nahm, dann dient es meist der Bestätigung der gehobenen, etablierten Lebensformen, die sich hier breit gemacht haben. „Ich bin 62, ich brauche mir nichts mehr zu beweisen“ begründet Thomas Olbricht seine Entscheidung, ein Haus für seine private Kunstsammlung an genau diesem Ort zu platzieren.
Mythos Auguststrasse
Das Sammlermuseum, das der ehemalige Arzt und Erbe des Wella-Konzerns neben die angrenzenden Kunst-Werke gesetzt hat, versucht am Mythos Auguststrasse zu partizipieren. Wirkt aber wie das schiere Gegenstück. Nicht nur weil diese klotzige Mischung aus Möbel- und Penthouse die kleine zerbrechliche Margarinefabrik ziemlich in den Schatten stellt. Sondern auch weil es einen krassen Kontrapunkt zu der konzeptuellen Kunst bietet, die dort normalerweise geboten wird.
Privatsammler gehen oft erfrischend unbefangen mit der Kunst um. Olbricht schreckt aber vor softpornografischem Kitsch nicht zurück: Terry Rodgers Sacrifical Penumbra etwa. In den Vitrinen in den Wänden stehen Plastikmainzelmännchen neben Totenmasken aus Übersee. Und konfrontiert die zur La Reine Blanche verkitschte Catherine Deneuve des schwulen Künstlerpaares Pierre et Gilles mit Andy Warhols Tableau Jackie von 1964.
Kann man natürlich alles machen. Letztendlich endet diese kuratorische Chuzpe dann aber doch bei dem Konzept von der „Migration der Form“, mit dem Roger Buergel auf der letzten documenta 2007 scheiterte. Olbricht hat Kehinde Wileys grelles Reiterporträt Philips II. mit dem Gesicht von Michael Jackson von 2009 neben das Bewegungsmodell eines Pferdes mit weiblichem Reiter aus dem Jahr 1870 hängen lassen. Der Tourist, der demnächst vor dieser denkwürdigen Kombination stehen wird, dürfte die Olbricht-Sammlung mit der erhellenden Erkenntnis verlassen: Sieht sich das alles verdammt ähnlich!
Als ehemaliger Endokrinologe interessiert sich Olbricht für den menschlichen Körper und Mortalität. Kein Wunder, dass im Herzstück seiner Sammlung, der „Wunderkammer“, so viele „Tödleins“ stehen, kleine Memento-Mori-Symbole aus Porzellan, oft mit geöffnetem Leib. Das Prinzip, das Olbricht zu neuem Leben erweckt haben will, markiert den auffällig unreflektierten Rückgriff auf ein höfisches, vorwissenschaftliches Sammelprinzip. Im Grunde ist es aber nur die Metapher für einen extrem subjektiven Blick.
Das wäre an und für sich nichts Schlimmes, wenn diese Einrichtungen nicht langsam über Hand nähmen. Mit Christian Boros‘ Kunst-Bunker, Heiner und Celine Bastians Sammlung am Kupfergraben, Erika Hoffmanns Privatsammlung in den Gips-Höfen und der Haubrok-Sammlung am Straußberger Platz ist Berlin inzwischen gut versorgt mit solchen Tempeln der intimen Kunstlüste. Die auf Dauer aber auch den Massenblick prägen. Der darin mit viel Geld inszenierten Demonstration einer höchst privaten Leidenschaft haben die verarmten öffentlichen Museen kaum noch etwas entgegen zu setzten; schleichend erodiert in diesem neuen Umfeld ihr Bildungsauftrag.
Kommerzieller Track
Den Rollenwandel der Kunst kann man auch an dem berüchtigten Gallery Weekend studieren, das einmal im Jahr in Berlin stattfindet. Zu Beginn der neunziger Jahre war dieses Ritual unter dem Titel „Galerien-Rundgang“ noch eine Entdeckungsreise mit unbekanntem Ausgang. Heute ist es ein kommerziell gut durchorganisierter Track mit Katalog und Lageplan. Noch in den abgeranztesten Hinterhöfen fahren die dunkel verspiegelten Limousinen des VIP-Shuttle-Service für vermögende Sammler vor.
Zwar funktioniert die Kunst noch als Raumöffner. Ohne die eintägige Kunstmesse Sunday wäre man sonst nie in Roger Bundschuhs noch nicht fertiggestellten, futuristischen Neubau eines Wohnhauses für Sammler und Kunstliebhaber am Rosa-Luxemburg-Platz gekommen. Dem großbürgerlichen Publikum aus aller Welt, das sich dazu in Berlin einfindet, bietet das Event ästhetisch aber eher Bestätigung denn ernsthafte Herausforderungen.
Die New Yorker Malerin Cecily Brown ist zwar ein Weltstar. Trotzdem bleiben ihre provozierenden Bilder weiblicher Sexualität, die Contemporary Fine Arts in seinen erhabenen Räumen am Kupfergraben zeigt, gefällig: Bei Brown wird selbst das ewige Skandalon der Penetration kompatibel für‘s weitläufige Wohnzimmer.
Und die Reste von Berlins aufregender Ruinenästhetik, die findige Galeristen immer noch entdecken, dient in Berlin nur mehr als Kulisse, vor der amerikanische Sammlerehepaare, die am Abend zuvor noch beim Marc-Almond-Konzert im Dice waren, ihre bourgeoise Noblesse noch vorteilhafter zur Geltung bringen können. Neugerriemschneider hat ihre subtilen Porträts von Elizabeth Peyton (Bild) in die verrottenden Räume einer ehemaligen Eisenwarenhandlung an der Fischerinsel präsentiert: Ein Hauch von Venedig mitten in Berlin.
Die wenigen Werke, die dieses Ritual des Distinktionsgewinns selbst in Frage stellen, sind schnell aufgezählt. Asta Gröting hat in den Räumen des NBK-Kunstvereins an der Chausseestraße die Fensterfront schwarz gemalt. Doch ob das bürgerliche Publikum seine ästhetischen Rollenspiele von den Kernbegriffen aus Pierre Bourdieus Die feinen Unterschiede in Frage stellen lässt, die sie da aus der dunklen Farbfläche herausgekratzt hat? Weißwein, Zigarre, Oper, 1. Reihe klingt eher nach Old-School-Bourgeoisie.
Strick um den Hals
Je weiter sich der gallery walker bewegte, desto bedrohlicher wurde es dann aber doch. Auf Norbert Biskys jüngsten Bildern bei Crone in der Rudi-Dutschke-Straße sind zwar immer noch hübsche Jünglinge zu sehen. Doch die Szenerie verdüstert sich von Jahr zu Jahr. Zwei von ihnen hat er jetzt mit nachtblauen Augenbinden vermummt und einen Strick um den Hals gehängt.
Und wer sich in das neue Kunst-Quartier um die Potsdamer Straße begab, konnte an den Skulpturen des norwegischen Pop-Schriftstellers und Künstlers Matias Faldbakken die Stimmung studieren, die Berlin während des Mai-Wochenendes grundierte: In Giti Nourbakhscks wunderschöner Galerie hatte er ein Bündel zerschmetterter Zeitungsständer – vielleicht waren es auch Reste von Einkaufswagen im Supermarkt – mit einem Plastikgurt zusammengezurrt: Eine minimalistische Metapher für die schmale Grenze zwischen Vandalismus und Security.
Auf ihr wandelt die Suche nach neuen Lebensformen in Berlin immer noch. Wie man an den singenden Demonstranten sehen konnte, die in der Nacht zum 1. Mai ihre Leuchtraketen an Kreuzbergs Kottbusser Tor in die Luft feuerten und gut choreographierte Marschkolonnen von wahlweise mossgrün oder marineblau vermummter Polizisten in Gang setzten.
Wer seinen gallery-walk schon am Abend zuvor bei der schlechten Pop-Art Zhivago Duncans bei CruiseCallas in den Hinterhöfen der Köpenicker Straße beschlossen hatte, und nach einem erlösenden Mitternachtsdrink suchte, konnte auch die Kunst des realen Widerstands dagegen studieren. In der winzigen Boheme-Kneipe Basso gleich nebenan drängte sich eine Hundertschaft eher unbürgerlicher Kunstliebhaber und verfolgte zwei Filme zur Räumung der legendären Mainzer Straße 1990 im Berliner Bezirk Friedrichshain und dem WG-Leben in dem berühmten „Tuntenhaus“ dort. Als die Maler- und Bürgerrechtlerin Bärbel Bohley sich zur Begrüßung erhob, brandete Beifall auf.
Editorial: Ästhetik und Demokratie
Ästhetik und Demokratie. Auf den ersten Blick ist ist Helmut Kohl kein gutes Beispiel für den Zusammenhang der beiden Themen. Denn der Schwarze Riese aus der Pfalz, wie der damalige CDU-Vorsitzende und Bundeskanzler gerne genannt wurde, stand 16 Jahre lang für die hässliche Seite der Politik. Kein Tag verging, ohne dass ein Kübel Spott über den Mann ausgeschüttet wurde, den seine Kritiker wegen seiner charakteristischen Leibesfülle gern „Birne“ nannten. Für den Publizisten Karlheinz Bohrer wurde Kohl zum Inbild der Mediokrität und Uneleganz der westdeutschen Nachkriegspolitik. Er mokierte sich über diese (Bonner) Ästhetik des Provisoriums und des symbolischen Understatements.
Als Bohrers Antipoden könnte man den Kunsthistoriker Walter Grasskamp heranziehen, für den Demokratie dann am ehesten gewährleistet ist, wenn sie „unästhetisch“ ist. Denn die Vielfalt der in der Demokratie verhandelten Interessen verbiete es, sie auf einen ästhetischen Punkt zu bringen. Ein Politiker wie Barack Obama, der alle Vorteile des Ästhetischen auf seiner Seite hat, müsste dem linksliberalen Grasskamp eigentlich gut gefallen. Doch spätestens seit dem Nationalsozialismus steht die forcierte Inszenierung von Politik unter dem Verdacht der Legitimation der Tyrannei.
Für Grasskamp liegt die Stärke der Demokratie gerade in dem Verzicht auf eine geschlossene ästhetische Repräsentation. In diesem Sinne verkörpert Angela Merkel die Ästhetik der Demokratie in Reinkultur. Ganz anders als Lady Margaret Thatcher mit ihrer geschlossenen, stets kampfbereiten Ästhetik, mit der die deutsche Kanzlerin neuerdings häufig und zu Unrecht verglichen wird.
Wenn es in diesem Blog in unregelmässigen Abständen um das Verhältnis von Ästhetik&Demokratie gehen soll, dann nicht im normativen Sinn. Hier will ich die ästhetischen und symbolischen Formen, in denen sich Demokratie vollzieht, beobachten und analysieren. Wenn ich hier für den Zusammenhang von Ästhetik und Demokratie plädiere, dann nicht unter dem Motto: „Unsere Politik soll schöner werden!“ Sondern um auszuloten, welche ästhetischen Potentiale für das Ziel jeder fortschrittlichen Politik mobilisiert werden können: Die Emanzipation des Menschen aus selbst- und fremdverschuldeter Unmündigkeit.