Erst kommt das Fressen, dann die Moral. So lautet der Leitsatz, der den Vorrang des Bauches vor der Metaphysik behauptet. „Grüne Woche – Die Ausdehnung der Essbarkeitszone“ weiterlesen
Dobrindts Schulterschluss mit der Neuen Rechten
Weltoffenes Deutschland oder Bastion des Abendlandes? Regierungsbildung oder Konterrevolution? Rachefeldzug oder politische Kooperation? Worum geht es derzeit eigentlich in Berlin? „Dobrindts Schulterschluss mit der Neuen Rechten“ weiterlesen
Documenta unter Druck von rechts
Das kleine „g“. Auf diesen Buchstaben reduziert sich die Furcht, es gäbe eine politische Kampagne gegen die Documenta. Doch dass die Kasseler diesen Buchstaben aus ihrer „g“emeinnützigen Documenta-Gesellschaft streichen wollen, ist bislang nur ein Gerücht. Trotzdem hält es eine anschwellende Zahl von Kritikern für ausgemacht, dass die mythische Schau in eine Profitmaschine umgewandelt wird. „Documenta unter Druck von rechts“ weiterlesen
Die SPD, die Umwelt und die Heimat
sorry, liebe leute, dass mir so kurz vor dem fest des friedens, der nächstenliebe und der immergrünen tannenzweige so der kragen platzt. aber könnte es sein, dass sigmar gabriel nicht mehr alle tassen im schrank hat? „Die SPD, die Umwelt und die Heimat“ weiterlesen
Lubaina Himid – Turner Prize für eine Pionierin
Statuarisch wirkende Figuren, allesamt schwarz, die in bühnenartigen Ensembles schweigend beisammen stehen. Oft sind die menschhohen Figuren in den Kunstwerken von Lubaina Himid aus Holz gesägt und bunt übermalt: Eine Mischung aus Pop, Klasse, Rasse und Geschlecht, durch die man streifen kann wie durch einen Wald. „Lubaina Himid – Turner Prize für eine Pionierin“ weiterlesen
Das Kavala-Signal
„Wir haben den Glauben an Demokratie, Frieden und die Herrschaft des Rechts verloren“. Der Stoßseufzer, den die Istanbuler Wirtschaftsprofessorin Ayşe Buğra kürzlich ausstieß, galt eigentlich dem Schicksal ihres Mannes. Mit ihm ließe sich aber auch die Stimmung in der Kunstszene in der Türkei generell beschreiben. Nach dem überraschenden Zugriff auf Osman Kavala Mitte Oktober auf dem Istanbuler Flughafen kann sich niemand mehr Illusionen über die Lage machen. „Das Kavala-Signal“ weiterlesen
Bauernopfer Kulenkampff
Symbolpolitik der vordergründigen Art. Mehr ist die Entscheidung nicht, dass Annette Kulenkampff im nächsten Sommer ihr Amt als Geschäftsführerin der Documenta aufgeben wird. Zwar sieht es so aus, als ob die Stadt Kassel und das Land Hessen beherzt Konsequenzen aus dem saftigen Fünfmillionen-Defizit der 14. Ausgabe der Weltkunstschau ziehen. „Bauernopfer Kulenkampff“ weiterlesen
Fahrelnissa zeid: Ornament und Okzident
Eine Million Dollar. Als 2010 ein Gemälde Fahrelnissa Zeids bei Sotheby’s dieses Los erzielte, stand die Kunstwelt am Bosporus Kopf. Die Rekordsumme unterstrich nicht nur den Kunstboom, der die Türkei damals erfasst hatte. Er katapultierte auch einen Namen aus der Frühzeit der Moderne wieder nach oben, der jahrzehntelang vergessen schien. „Fahrelnissa zeid: Ornament und Okzident“ weiterlesen
Istanbul-Biennale 2017: Kein Appeasement mit der Diktatur
Ein emotionsloser, durchdringender Blick hinter den dreckigen Fenstern eines Hauses. Kaum ein Werk demonstriert das Motiv des Doppeldeutigen, das die 15. Istanbul-Biennale durchzieht, besser als „Life Track“ – das Video des georgischen Künstlers Vajiko Vhachkiani. Treibt den langsam näherkommenden Mann in dem Bungalow Interesse oder Abwehr? Will er uns begrüßen, Angst machen, auf die Finger schauen? Kann man diesem leicht verwahrlosten Nachbarn mit fettigen Haaren trauen? „Istanbul-Biennale 2017: Kein Appeasement mit der Diktatur“ weiterlesen
Eine Art Berlin muss von unten wachsen
„Europes leading galleries“. Kann sich noch jemand an die Arroganz erinnern, mit der das Berliner Art Forum 1996 unter dem Funkturm startete? Ein paar rheinische Galeristen, die des ausufernden Kölner Kunstjahrmarktes namens Art Cologne überdrüssig waren, wollten im Windschatten des Mauerfalls zum großen Sprung in die New Economy ansetzen. „Eine Art Berlin muss von unten wachsen“ weiterlesen